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Ein drittes Pferd?    NIEMALS!!!!

aber...

...kann man diesen Augen wiedersteh'n?

Askhan

ASKHAN - Nederlandse Trekpaard
* 5. Juni 2000


Ihr könnt euch sicher schon denken wie es weitergeht?

Anfang des Jahres 2004 eskalierte es immer mal wieder. Stefan todunglücklich mit Patcho und ich mit der Situation. Unsere Ausritte machten einfach keinen Spaß mehr und es war soweit, dass Stefan sagte, er mag nicht mehr reiten.
Seit Jahren war ich fest der Meinung, ein drittes Pferd kommt nicht in Frage. Die Mehrarbeit, Mehrkosten, Zeitaufwand und vor allem, allen drei Tieren gerecht zu werden.
Nun ja, wir sprachen immer mal wieder drüber, legten es aber aus Vernunftgründen ad acta.
Tja, und dann...
... dann mailte ich mal wieder mit meiner Freundin Susanne. Auch jetzt wisst ihr bestimmt was nun kommt *gg*.
Susanne hat eine Freundin und die hat zufällig ein Kaltblut herzugeben :-)

Stefan und ich diskutierten und überlegten. Nach den vielen Pleiten bei den AKUs vereinbarten wir mit Susanne, dass diese mal eine Beugeprobe macht und ihn bei ihrem Besuch genau anschaut. Danach überlegen wir weiter.

Wir dachten, das Thema erledigt sich ganz schnell. Doch... die Beugeprobe war o.k. und das Tier ohne Befund.

Wir diskutierten wieder und ließen uns schließlich darauf ein, ihn uns anzusehen. (Das ging bekanntlich bei Gina schon schief)
So fuhren wir dann im März die 400 km nach Nordrhein Westfalen, um uns den knapp 4jährigen Askhan - seines Zeichens ein Vertreter der Rasse Nederlandse Trekpaard - anzusehen.
Der erste Eindruck: ein hübsches Pferd! Aber 'klick' hatte es noch nicht gemacht.

Askhan Futtertrog

Askhan ist angeritten und so machten wir einen Proberitt. Auch hier machte es ganz und gar nicht klick. Nichts von einem bequemen Kaltblut - eher das Gegenteil. Dann stolperte er ständig. Stefan meinte so gegen Ende des Rittes 'Nein, auf keinen Fall!' Er wollte es nach der Rückkehr dann auch gleich sagen. Und - er tat es. Die Besitzerin fand es gut. Denn ein Pferd sollte man auch aus Überzeugung und mit dem Herzen kaufen.

Askhan Erkelenz

Dann geschah etwas. Während wir uns alle so beim Kaffee unterhielten verschwand Stefan und kam nach einer halben Stunde wieder rein. Er war nochmal bei Askhan gewesen. Für mich war das Thema bereits abgehakt als Stefan dann meinte 'ja, dann warten wir mal die AKU ab'. Ich dachte, mich haut es um.
Jedenfalls ist zwischen den beiden irgendwas das draußen passiert, das meinen sonst so kritischen Göttergatten zu dieser Entscheidung bewogen hat. Also verblieben wir erstmal so, dass wir eine AKU veranlassen, bei der wir dann auch dabei sein wollen.

Bereits 1,5 Wochen später fand diese statt. Bis auf die Mauke war alles in Ordnung und der TA hatte keine Bedenken. Tolle Leistung, bei der Beugeprobe die 18 cm Tellerhufe in Händen zu halten. Wenn sich dann auch noch ca. 700 kg drauflegen :-) Der TA stellte uns dann noch in Aussicht, dass er mit seinen 4 Jahren keineswegs ausgewachsen ist und noch ca. 10 cm größer werden könnte. Da mussten wir dann doch nochmal schlucken.

Dann gab es kein Zurück mehr und am darauffolgenden Wochenende fuhren wir zum dritten Mal die Strecke, diesmal mit Anhänger.

Askhan verladefertig
Askhan verladefertig
Also was meint Ihr? Hätte ein Isländer werden sollen mit Knopf im Ohr!

Askhan verladen


Askhan stand wie ne Eins. Trotz des Gewichtes spürte man ihn während der ganzen Fahrt nicht.

Askan angekommen

Zuhause hatten wir bereits alles vorbereitet. Der Fressunterstand mit Auslauf wurde erst mal Askhans neues Zuhause.
Was uns dort dann erwartete hätten wir uns nicht träumen lassen. Patcho packte sein gesamtes Repertoire an Hengstmanieren aus. Er kletterte fast über die Panels, um seinem 'Nebenbuhler' eine zu verpassen.
Gina war wieder die Leidtragende. Sie war interessiert an Askhan. Endlich mal wieder jemanden zum Fellkraulen. Doch Patcho ließ das nicht zu.
Noch am selben Abend mussten wir den Offenstall samt Auslauf abtrennen und Patcho wegstellen, wer weiß was sonst in der Nacht passiert wäre.

Askhan

Als wir dann morgens hinkamen, hatte Patcho vor lauter Zorn die E-Zaunstäbe kaputtgetreten. Gina war glücklich - soweit sich das beurteilen lässt. Sie war ständig am begrabbeln mit Askhan und man erkannte, wie sie sich langsam entspannte.

Askhan Schnee

Drei Tage beließen wir es in dieser Konstellation. Dann entfernten wir die Abtrennung zwischen Gina und Patcho. Dieser hatte natürlich nichts besseres zu tun als mit stolz gebogenem Hengsthals wieder auf Askhan loszugehen, der einfach nur in der Ecke stand und ihm den Hintern zeigte. Irgendwann war es dem Dicken zu bunt und er stiefelte rückwärts und donnerte kräftig in das Panel. Patcho war so erschrocken, dass er Reißaus nahm und sich hinter dem Stall versteckte. Vorsichtig lugte er immer mal wieder hervor. Diese Lektion hat ihm offensichtlich zu denken gegeben. Das Panel allerdings hat darunter auch gelitten und wird uns ewig daran erinnern.

Askhan Schimmel

Oh je, noch ein Schimmel.

Schimmel

Es war uns klar, dass wir die Pferde erst zusammenstellen können, wenn dies auf der Koppel möglich ist. Also warteten wir ein paar trockene Tage ab. Nachdem es zwei Tage sonnig war, schnappte ich mir Patcho und ritt zwei Stunden mit ihm aus. So viel Galopp wie möglich und immer bergauf. Die Hauptsache, der war müde.

Und dann...


... nichts! Einfach nichts. Wir ließen die Pferde auf die Koppel und sie interessierten sich nur für das Gras. Patcho jagte lediglich Gina immer weg. Abends kam dann der Härtetest. Alle zusammen ein Offenstall. Es kam zu genau einer kurzen Auseinandersetzung bei der Askhan Patcho nur die Hinterhufe zeigte. Seitdem ist alles geklärt. Patcho hat erkannt, dass er seinen Rang abgeben musste. Er versucht es heute immer mal wieder. Doch es gab noch NIE Wunden deswegen.
Gina hat endlich wieder einen Kumpel und blüht auf.

auf der Weide

Patcho hat sich arrangiert und sie stehen gemeinsam im Stall. Gina und Askhan fressen aus einer Raufe, Patcho nimmt die, die übrig bleibt.

Gina und Askhan

Fazit aus der Geschichte: auch wenn dieses dritte Pferd viel mehr Arbeit mit sich brachte, hat es sich gelohnt. Im besonderen für alle drei Pferde.

alle zusammen

Stefan bestand ursprünglich darauf, Patcho herzugeben. Der Meinung war ich aber nicht, denn trotz seines manchmal schlechten Charakters ist er ein zuverlässiges Pferd. Wir einigten uns darauf, dass ich eine Reitbeteiligung für ihn suche. Die habe ich zwischenzeitlich auch gefunden.

Wir wollen die drei auch nicht mehr auseinanderreißen. Die Konstellation passt prima.

Juli 2004: Richtig viel geritten sind wir noch nicht mit ihm. Die Ausrüstung ist noch nicht vollständig und er ist ja auch noch jung. Deshalb wollen wir ihn nicht überbelasten.

Ausritt

Ausritt im April 04

Ausritt

Unser neues Steckenpferd ist 'Arbeiten mit dem Pferd'.  Wir kamen auf die Idee, die gesamte Weidearbeit mit dem Pferd zu machen. Den Gedanken hatten wir bereits vor Askhan, aber mit ihm wird es noch realistischer.
Wir besuchten einen Kurs und sind nun dabei uns die landwirtschaftlichen Geräte zu besorgen. Das ist gar nicht mehr so einfach. Die meisten haben alles schon verkauft und viele Bauern gibt es in unserer Umgebung nicht.

Auf der Eurocheval bestellte ich gleich mal Hufschuhe - Sondergröße und Sonderpreis :-( Wir hoffen, so um den Beschlag rumzukommen. Auch im Sinne unseres Schmiedes.

Askhan wird im September eingefahren. Nächstes Jahr folgt dann der Beritt.

Hier noch ein paar Impressionen :-)

will auf Koppel

dämmerung

Was bis heute  (Januar 2006) weiter geschah:

Wie ursprünglich geplant, wurde Askhan im September 2004 bei Uwe Link eingefahren. Er machte sich gut und lief problemlos im Ein- und Zweispänner. Stefan hatte im August einen Fahrkurs gemacht und das DFA IV bestanden. So war er gut gerüstet. Askhan blieb ca. 6 Wochen auf der schwäbischen Alb, wo wir ihn so oft wie möglich besuchten und fuhren. Highlight war eine 40-km-Tour im Vierspänner.

Wir besorgten uns das entsprechende Brustblattgeschirr und eine geeignete Kutsche, so dass wir zu hause gleich weiter fahren konnten.

Den ersten Versuch starteten wir mit dem ersteigerten Ackerwagen, stellten aber fest, dass dieser Wagen zu schwer für ein Pferd in unserem Gelände ist.
Für die Kutsche besorgten wir erst noch eine breite Schere. Als diese endlich da war konnte es los gehen. Die erste Ausfahrt hat richtig Spaß gemacht. Wir ritten mit den Warmblütern mit, so waren gleichzeitig alle Pferde bewegt.
Leider hatten wir nicht sehr lange Glück.

Dieses Kapitel muss ich erst noch fertigstellen - irgendwie finde ich einfach nicht die Zeit dazu.

Deshalb erst mal wieder ein Foto von Askhan aus dem Jahre 2008. Er ist immer noch ein Hingucker :-) und weiß es.

Askhan



   
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