Damals - wie auch heute noch - sind wir
beruflich
'Sesselfurzer' aber dann in unserer Freizeit eben Hobby-Nutztierhalter.
Bewusst nenne ich es nicht Landwirt, da wir eben doch weder Zeit noch
Land haben, um das Futter selbst zu erwirtschaften.
Wie kamen wir dazu? Bereits nach einem gemeinsamen Jahr
in einer Mietswohnung hatte ich die Nase voll. Ständig Ärger
mit den Leuten unter uns, keine Möglichkeit irgendetwas
handwerkliches zu tun und vor allem auch keine Möglichkeit der
Tierhaltung. Nach über zwanzig Jahren mit Schäferhunden ein
hartes Los. Nur Arbeit, Haushalt und wenig gemeinsame Freizeit (Stefan
war stark im Geschäft eingebunden und so war ich oft alleine).
Ich ergriff die Initiative und wir sahen uns nach
Häusern in der Umgebung um. Es gab nichts, was uns irgendwie
gefallen hätte. Entweder es war mitten im Ort, eingequetscht
zwischen anderen Häusern oder nicht bezahlbar.
Dann
versuchten wir es mit Bauplätzen. Der zweite
Versuch war ein Hanggrundstück in Dernbach.
Bereits beim ersten
Besichtigungstermin standen zwei Rehe am Hang und damit war eigentlich
alles geschehen. Wir kauften das Grundstück - ohne dass wir uns so
richtig alle Konsequenzen einer Hangbebauung bewusst gemacht hatten.
Aber - wir sind ja noch jung.
Wir
realisierten einen Traum: ein Holzhaus, das wir als
Mitbauhaus im wesentlichen mitgebaut haben. Lediglich die
Außenhülle stand und das Dach war isoliert. Alles andere -
Außenwanddämmung, Innenwandverkleidungen, Strom, Wasser,
Heizung und sonstiger Innenausbau stand uns bevor.
Am 15. August 1996 Spatenstich und am 5. September stand
das Haus. Ab dann hieß es für uns nach der Arbeit: Ab zur
Baustelle. Bis morgens um 2:00 Uhr ranklotzen, heim fahren, schlafen
und um 6:00 Uhr wieder aufstehen, weil der Job rief. So ging es
über drei Monate. Wir teilten die Gewerke auf: Stefan
übernahm die Isolier- und Wandverkleidungsarbeiten sowie Heizung
und Abwasserleitungen. Meine Aufgabe war dann die Elektroverkabelung,
Wasserversorgung, Fliesenarbeiten und Holzbodenverlegung.
Die Aufgabenteilung war notwendig, sonst hätte
unsere Beziehung die Bauphase nicht überstanden :-)))
Weihnachten wollten wir im Haus feiern. Das taten wir
auch! Zwar auf Betonboden im Erdgeschoss und Kochen auf Campingkochern,
Spülen in der Schüssel - aber das Ziel war erreicht.
Schlafzimmer, Gästebad mit Dusche, Elektrik, Abwasser und Heizung
funktionierten und die Wände waren alle zu und verputzt. (Beim
Verputzen half uns zum Glück mein Bruder, das wollte nämlich
keiner von uns machen).
Wiederum ein
viertel Jahr später war das Haus
bewohnbar und wir legten die Füsse auf den Tisch. Nun für
ziemlich lange - zumindest was das Haus betrifft. Im April zogen die
beiden Stubenstreuner Sitha und Biwi ein.
Wie es weiter ging erfahrt
ihr auf der Seite 'Gina'.