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Der Aufbau (m)eines Traumes

 in der Zeit von 1994 - 2006 

 

Als ich Stefan 1994 kennenlernte, hat keiner jemals nur von Pferde- und Rindviehhaltung gesprochen.

Damals - wie auch heute noch - sind wir beruflich 'Sesselfurzer' aber dann in unserer Freizeit eben Hobby-Nutztierhalter. Bewusst nenne ich es nicht Landwirt, da wir eben doch weder Zeit noch Land haben, um das Futter selbst zu erwirtschaften.


Wie kamen wir dazu? Bereits nach einem gemeinsamen Jahr in einer Mietswohnung hatte ich die Nase voll. Ständig Ärger mit den Leuten unter uns, keine Möglichkeit irgendetwas handwerkliches zu tun und vor allem auch keine Möglichkeit der Tierhaltung. Nach über zwanzig Jahren mit Schäferhunden ein hartes Los. Nur Arbeit, Haushalt und wenig gemeinsame Freizeit (Stefan war stark im Geschäft eingebunden und so war ich oft alleine).


Ich ergriff die Initiative und wir sahen uns nach Häusern in der Umgebung um. Es gab nichts, was uns irgendwie gefallen hätte. Entweder es war mitten im Ort, eingequetscht zwischen anderen Häusern oder nicht bezahlbar.


Dann versuchten wir es mit Bauplätzen. Der zweite Versuch war ein Hanggrundstück in Dernbach. Bereits beim ersten Besichtigungstermin standen zwei Rehe am Hang und damit war eigentlich alles geschehen. Wir kauften das Grundstück - ohne dass wir uns so richtig alle Konsequenzen einer Hangbebauung bewusst gemacht hatten. Aber - wir sind ja noch jung.


Wir realisierten einen Traum: ein Holzhaus, das wir als Mitbauhaus im wesentlichen mitgebaut haben. Lediglich die Außenhülle stand und das Dach war isoliert. Alles andere - Außenwanddämmung, Innenwandverkleidungen, Strom, Wasser, Heizung und sonstiger Innenausbau stand uns bevor.


Am 15. August 1996 Spatenstich und am 5. September stand das Haus. Ab dann hieß es für uns nach der Arbeit: Ab zur Baustelle. Bis morgens um 2:00 Uhr ranklotzen, heim fahren, schlafen und um 6:00 Uhr wieder aufstehen, weil der Job rief. So ging es über drei Monate. Wir teilten die Gewerke auf: Stefan übernahm die Isolier- und Wandverkleidungsarbeiten sowie Heizung und Abwasserleitungen. Meine Aufgabe war dann die Elektroverkabelung, Wasserversorgung, Fliesenarbeiten und Holzbodenverlegung.


Die Aufgabenteilung war notwendig, sonst hätte unsere Beziehung die Bauphase nicht überstanden :-)))


Weihnachten wollten wir im Haus feiern. Das taten wir auch! Zwar auf Betonboden im Erdgeschoss und Kochen auf Campingkochern, Spülen in der Schüssel - aber das Ziel war erreicht. Schlafzimmer, Gästebad mit Dusche, Elektrik, Abwasser und Heizung funktionierten und die Wände waren alle zu und verputzt. (Beim Verputzen half uns zum Glück mein Bruder, das wollte nämlich keiner von uns machen).


Wiederum ein viertel Jahr später war das Haus bewohnbar und wir legten die Füsse auf den Tisch. Nun für ziemlich lange - zumindest was das Haus betrifft. Im April zogen die beiden Stubenstreuner Sitha und Biwi ein.

katzen


Wie es weiter ging erfahrt ihr auf der Seite 'Gina'.


Unser Haus

Ach ja, die Rehe sind immer noch da.

Leider hat unsere Ehe dem Alltag und der persönlichen Entwicklung nicht standgehalten und wir trafen die Entscheidung, uns zu trennen. Es war eine manchmal harte, erfahrungsreiche Zeit für uns beide - aber auch eine ebenso schöne, einzigartige Zeit. Eine Freundschaft verbindet uns auch weiterhin und ich bin dankbar, dass Stefan immer noch für mich da ist.
Ich lebe nach wie vor mit den Tieren in Dernbach, das zu meiner HEIMAT geworden ist.  Unser schönes Haus muss leider verkauft werden, da es für einen alleine nicht finanzierbar ist.
   

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